Unsere Umwelt ist voll von Code und ihren Auswirkungen. Sie helfen uns dabei, morgens pünktlich aufzustehen, zeigen uns, wann welcher Zug wo fährt und ermöglichen den Kauf von Tickets oder unterstützen uns beim Fahrradfahren. Kaum ein elektronisches Gerät kommt ohne Code aus. Trotzdem können weltweit nur sehr wenige Personen Programmcode lesen oder schreiben. Verständlicherweise interessiert und begeistert das Thema immer mehr Menschen, einschliesslich uns. In diesem Beitrag möchte ich gerne ein paar Tipps und Tricks sowie Hürden aufzeigen, denen ein Neuling beim Programmieren begegnet. Glücklicherweise haben wir alle einmal diese Phase durchgemacht, und es gibt unzählige Hilfen und Ratgeber, die den Einstieg sehr einfach oder auch nicht so einfach gestalten können.
1. Wie beginnt man?
Der wohl schwierigste Aspekt zu Beginn der Reise ist die Flut an Informationen, die es zu dem Thema gibt, sinnvoll zu unterscheiden. Hier sind ein paar grundlegende Tipps, die dir dabei helfen können.
Entscheide, was du programmieren möchtest. Soll es eine Website oder eine Steuerung für das Raumklima zu Hause sein? Abhängig von den Anforderungen ist entweder die eine oder die andere Technologie für dein Projekt besser geeignet.
Wähle für dein Lern- und Übungsvorhaben eine gängige Technologie aus. Gängige Technologien haben eine aktive Community, die dir Unterstützung und Hilfe bieten kann. Beliebte Sprachen mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sind unter anderem Python und JavaScript.
Entscheide über die Form der Informationen. Lernst du besser mit Videos, Audio, dem guten alten Text oder eine Mischung aus allem? Entscheide dich für das Medium, welches dir am meisten zusagt.
Verstehe grundlegende Konzepte wie Variablen, Datentypen, Schleifen, Bedingungen und Funktionen. Diese Konzepte sind in fast allen Programmiersprachen vorhanden. Ganz ohne die theoretischen Grundlagen geht es auch hier nicht.
Es muss nichts kosten. Wähle kostenfreie Informationsquellen, um zu testen, was dir am besten weiterhilft. Es gibt viele kostenlose Online-Plattformen wie Codecademy, Academind, Udemy, Laracast, edX und viele mehr, auf denen du programmieren lernen kannst. Wähle eine Plattform aus, die deinen Anforderungen entspricht.
Suche nach Unterstützung, wenn du beim Lernen auf Schwierigkeiten stösst. Es gibt viele Online-Foren und Communities, in denen du Fragen stellen und Hilfe erhalten kannst.
Nutze aktuelle Inhalte, um nicht veraltete Mechanismen zu erlernen. Technologien entwickeln sich in rasantem Tempo und über die Jahre kann sich viel ändern.
Setze kleine Ziele, indem du Programme schreibst, die einfache Aufgaben erfüllen, wie z.B. die Ausgabe von «Hello World!».
Verwende englische Begriffe, um das Verständnis von Dokumentationen und der Entwicklungsgemeinschaft zu erleichtern. Noch nicht überzeugt? Warte, bis du die erste Fehlermeldung auf Deutsch interpretieren musst.
Hab Geduld. Das Programmieren erfordert Zeit und Übung, aber es lohnt sich!
2. Der erste Schritt
Nachdem du dich für die gewünschte Technologie entschieden hast und bereit bist, die ersten Zeilen Code zu schreiben, stellt sich die Frage: Wo solltest du sie hinschreiben? Solltest du einfach eine einfache Textdatei verwenden? Grundsätzlich ja, du schreibst verschiedene Zeichen in eine Textdatei und diese werden anschliessend von der entsprechenden Engine (ein Übersetzter für den Computer) interpretiert und ausgeführt. Aber wenn du nicht ein wenig masochistisch veranlagt bist, raten wir davon ab, einen regulären Texteditor zu verwenden, und empfehlen stattdessen eine integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) zu nutzen. So etwas wie ein intelligenter Texteditor, der dich beim Code-Schreiben unterstützt und den Code zum Beispiel farblich hervorhebt und dadurch sofort besser lesbar macht.
Es gibt viele gute IDEs, die für verschiedene Aufgaben mal besser und mal schlechter geeignet sind. Ein weitverbreiteter und beliebter Editor, der für fast alle Anwendungszwecke verwendet werden kann, ist Visual Studio Code (nein, wir bekommen keine Provision 😉). Er kann kostenlos genutzt werden und lässt sich durch Plugins an deine eigenen Bedürfnisse anpassen. Aber für den Anfang reicht die Grundversion aus – das Bedürfnis nach Plugins kommt dann nach einiger Anwendungszeit von allein.
Regulärer Texteditor gegenüber einer IDE